Donnerstag, 29. Februar 2024

Notizen an mich selbst, Februar '24

Der zweite Monat ist dann auch schon wieder rum, liebes öffentliches Musikjunkie-Tagebuch? Is' ja 'n Ding...
Ja, wir machen das hier jetzt jeden Monat 
einmal.
Also resümieren wir mal den Februar:

Das Thema Dub-Musik spielte wieder mal 'ne größere Rolle.
Z.B. habe ich mir nach einigen der King Tubby- und Upsetters-Essentials aus den 70ern zuletzt u.a. auch ein paar von Scientist's klassischen 80er-Alben zugelegt, die ja interessanterweise zu einer Zeit erschienen, nachdem der Einfluss des Dub längst in der englischen Musikszene Einzug gehalten hatte (war Euch eigentlich schon bewusst, dass "Bela Lugosi's Dead", "Turn to Red", 
"Walking on the Moon" und das Debütalbum der Slits tatsächlich im gleichen Jahr erschienen?), das „Mischpult-lastige“ Genre spontaner Reggae-Remix-Experimente in direkter Fortführung seiner jamaikanischen Originalstrukturen dann aber kurz vorm vorläufigen Bedeutungsverlust noch mal auf ihren minimalistisch-atmosphärisch punchenden Zenit hoben und einen beträchtlichen Teil dazu beitrugen, was wir heute mit typischen Dub-Snaresounds assoziieren.
Repräsentativ ein paar Releases, die's bei Bandcamp gibt:

Die ganze, noch lange nicht abgeschlossene Geschichte, die's drumrum noch so mit Musikbiz-Rechtstreitigkeiten und daraus resultierten alternativen Versionen der Veröffentlichungen gibt etc. pp., die ist dann schon wieder echt ein bisschen kompliziert und verworren. 
Aber irgendwas hat diese über weite Strecken instrumental gehaltene, entspannte und trotzdem drückende Musik, das mich in jüngerer Vergangenheit verstärkt zur Ansicht kommen ließ, davon doch noch ein bisschen mehr in meinem Leben zu brauchen.

An dieser Stelle muss ich dann außerdem auch noch einen Shoutout an die Dortmunder Sightiva Hi-Fi Crew und ihr irres Soundsystem geben.... 

...denn sowas in der Stadt zu haben ist dann ja auch schon wieder geil...

Aktuelle Tonträger?

Ja, e
rneuten Neuerscheinungen-Zuwachs im Plattenregal gab's dann natürlich auch wieder. 
Und ich hab' ferner in Sachen reingehört, die ich mir dann irgendwie erstmal doch (noch?) nicht so unbedingt auch kaufen musste, von denen ich Euch aber trotzdem erzähle, weil Sharing bekanntlich Caring ist.
Was davon was ist verrate ich nicht allzu direkt:

Baratro - The Sweet Smell of Unrest
(Improved Sequence)
So sehr ich mich, was meine persönlichen Geschmacksbefindlichkeiten und Hörgewohnheiten betrifft, in jüngerer Vergangenheit immer mehr und noch mehr von metallischer und/ oder hardcoreiger Auf-die-Fresse-Musik weg zu entwickeln meine, so habe ich es beim Unsane Konzert in der Bochumer Trompete im Frühjahr '23 dann ja doch noch mal sehr deutlich gemerkt: Unsane gehen bei mir eigentlich nicht nur wirklich immer, sondern irgendwie ist das für mich sogar trotz aller Wut und Wucht ein bisschen sowas wie Gute-Laune-Musik. Stichwort „kathartisch? Ja, es ist halt diese ungezügelt-direkte „Zerstörungslust“, die das Ganze ausstrahlt, die auch was viel authentischeres hat als etwa Typen, die sich geschminkt und mit Nietenarmbändern in den Wald stellen und dann mit dudeliger Schraddelkrächz-Musik nach reinheitsgebotener Anleitung den der modernen Welt überdrüssigen Misanthropen markieren wollen. 
Oder anders gesagt: Originaler Noiserock, gerade auch der etwas kernigere, in Richtung metallischer Hardcore-Härte lehnende, ist wohl halt einfach doch total mein Ding.
Was das mit Baratro zu tun hat ist natürlich, dass dies die aktuelle Band von Dave Curran ist. Jener war ca. 1994–2019 Basser der zwischendurch zwei mal aufgelösten und inzwischen etwas fragwürdig umbesetzten Unsane und auch mal beim Ableger The Cutthroats 9 dabei gewesen, während auch andere Bands von/ mit ihm wie The J.J. Paradise Players Club, später nur noch Players Club, und dann auch noch deren Nachfolger Pigs ebenfalls durch die Bank ganz geil waren.
Inzwischen lebt er in Mailand, wo er mit Federico Bonuccelli und Luca Antonozzi neue, jüngere Mitmusiker zur Bandgründung fand, die seinen typischen Sludge-Punk-Stil mit noch etwas mehr metallischem Post-Hardcore im Sound und Spiel abkanten.
Und auch hier merke ich wieder mal: So sehr ich eigentlich von Klöppelbrüll-Musik so'n bisschen weg zu sein meine, so ist Musik aus dem Unsane-Stammbaum halt sehr offensichtlich dennoch das, was trotzdem irgendwie immer geht, und somit auch mal wieder in dieser neusten Bastard-Inkarnation.
Schon die 2021er Debüt-EP "Terms and conditions" war ganz cool, Langspielalbum "The Sweet Smell of Unrest" zieht nun mit elf Songs nach.
Baratro sind dabei noch mal 'ne ganze Ecke derber als es etwa Pigs waren. Passagenweise streift das Massivgerumpel des Trios auch schon mal an der Grenze zum Stresscore vorbei, womit der überreife Apfel jetzt auch nicht weit vom besagten Unsane-Stammbaum fällt, man wagt allerdings das Update, sagen wir ruhig mal ein bisschen mehr in eine Roadburn-eske Ecke zu schielen.
Neben grobem Caveman-Doom-Gestampfe holt Gitarrist Bonuccelli auch schon mal psychedelisch-verhalltes Lead-Geschraddel raus, und generell ist das Ganze insgesamt eine ganze Spur bissiger und metallischer als vergangene Curran-Bands. 
Für Ästhetenohren ist das nichts, nein. Und für Leute, die so richtig krasse Kicks an stürmisch drängendem Aggrokrach brauchen, ist das hier mutmaßlich immer noch nicht krass genug. Für mich, dem der Sinn mit steigendem Alter immer weniger nach derartiger Krawallmusik steht, ist's dann aber doch das eine Rumpelgröl-Album des Quartals mit einem Bein in der wohligen Nostalgie des Gewohntem und dem anderen in einer neuen, aufwühlenden Geschichte, auf das ich dann doch noch mal gelegentlich Bock habe. Heutzutage nicht mehr so wirklich oft, aber gelegentlich halt immer noch mal wieder. 

The Body & Dis Fig - Orchards of a Futile Heaven
(Thrill Jockey)
The Body hatte ich, trotz Konzertbesuch im Sommer 2019, über die letzten sieben bis zehn Jahre ja irgendwie immer weniger verfolgt, obwohl ich vor allem so 2010-2014 rum wirklich mal ziemlich beeindruckt und begeistert vom ungewöhnlicheren, experimentier- und kollaborationsfreudigen Industrial-Sludge-Noise-Doom-Duo war.
Wie das aber 
mit Bands/ Künstlern so ist, die generell eher nicht nur selten was, sondern relativ viel veröffentlichen, fällt dann halt irgendwann auch schon mal was durch's Raster oder ist „zu viel des guten“ und so weiter. Wenn ich mal ganz ehrlich bin, habe ich mir ihr 2021er Country-Kollaborationsalbum mit Big|Brave dann z.B. eigentlich primär wegen den grandiosen Big|Brave zugelegt, während ich diverse experimentelle Krach-Kooperationen, Reguläralben mit Popsong-Annäherungen oder Split-Kleinformate, die das sympathische Duo im Lauf der Jahre drumrum auch noch so raushaute, während man live dann ja doch irgendwie ein „One Trick Pony“ ist (das auf dieser Seite des Atlantischen Ozeans nur mit Aushilfsschlagzeuger auftritt, weil Originaldrummer Lee Buford unter zu schlimmer Flugangst leidet), dann nicht auch noch alle brauchte.
(Noch dazu ist’s halt, wie einen Eintrag drüber auch schon erwähnt, 
tatsächlich so, dass ich auf meine domestiziert und altersmilde gewordenen Tage immer weniger Lust auf allzu krasses Getöse und Geschrei habe.)
Mit dem The Bug feat. Dis Fig Album auf Hyperdub bereits im Plattenregal war das neue The Body & Dis Fig Album dann allerdings irgendwie so ein No-Brainer auf der Interessensliste.
Die in den USA geborene, in Berlin lebende Felicia Chen alias Dis Fig ist Elektronik-Musikproduzentin, Noise-Künstlerin, Vocal-Performerin und DJ, außerdem anscheinend dem Metal ästhetisch nicht ganz abgeneigt.
Hier treffen also GrenzgängerInnen mit verschiedenen Ausgangspunkten, jeweils tendenziell weiterem, künstlerischen Horizont, aber eben auch vage vorhandenen Gemeinsamkeiten aufeinander.
Und "Orchards of a Futile Heaven" ist tatsächlich auch das beste, was rauskommen konnte, wenn eine experimentelle Metal-Band, die nicht wirklich eine Metal-Band sein will (und wenn einer das verstehen kann, dann ich), kreativ mit einer Partnerin in Crime verschmilzt, die von der elektronischen Seite aus auf der Suche nach der richtigen Balance von Maschinenlärm und Menschlichkeit ist. Mit Metal hat das Teil nämlich wenig bis gar nichts mehr zu tun. Die sieben Tracks werden von Rauschlärm-Texturen dominiert, bei denen sich The Body's Chip King durch den Hintergrund keift, während die Singstimme von Dis Fig in den Vordergrund tritt. 
Die doom-metallischen Roots von The Body stecken zwar immer noch in der DNA des Ganzem, verschwimmen aber mit elektronischen Bausteinen zu unwirtlichen Industrial-Klangsphären.
Und ja: Ich finde das tatsächlich ganz geil und bevorzuge so etwas jederzeit gegenüber jedwedem generischen „Extrem-Metal
 o.ä. ...

Gremlinz & Jesta - The Lee Garden Historical Preservation Society
(Metalheadz)
Schon wieder Drum'n'Bass? Ja, schon wieder Drum'n'Bass! Drum'n'Bass ist mein Happy Place! 
Der Kanadier Gabriel Au alias
Gremlinz ist generell ziemlich kollaborationsfreudig: In seiner bisherigen Vita finden sich diesbezüglich von 2005 an u.a. auch Namen wie der Krach-und-so-Fave Homemade Weapons, der Youtube-Tutor Stranjah und geschätzte UK-Hausnummern wie Digital, Loxy, Friske, Ink oder der aktuell wohl irgendwie weitgehend verschollene Paragon ein. Und die Liste an entsprechenden Labels liest sich mit u.a. 31 Records, Renegade Hardware, DSCI4, Function, Paradox Music oder Samurai dann auch schon relativ prestigeträchtig.
Am häufigsten arbeitete er im Laufe der letzten acht
 Jahre allerdings mit seinem Landsmann Jesse Heifetz alias Jesta zusammen. Die kombinierten Namen dieser beiden haben bestimmt schon so 15 Singles/ EPs und Compilation-Beiträge geziert. Und einige davon habe ich sogar tatsächlich im Plattenregal.
"The Lee Garden Historical Preservation Society" ist nun ein 13 Tracks starkes 3LP-Album auf Goldie's Metalheadz Label.
Und das 3LP-Album bietet auch viel: Optimistische Retrojungle-Vibes in fast schon triphoppiger Gangart ('Big White') genauso wie einiges an hartkantigem Düster-Geklopfe, dazwischen dunkel-atmosphärische „würd‘ man dazu echt noch tanzen?“-Nummern, der Vocal-Track 'Vermin (ft. Flowanastasia)' wiederum hat evtl. dezent was von Björk oder so, und ich würde so weit gehen das Etikett für 'For To Say' mit einem etwas albernen „Heavy Jazzstep“ zu beschriften, denn es klingt so, als hätte man 'ner Spätneunziger-Roni-Size-Nummer ein  bisschen mehr Beef verpasst.
Klar, das hier folgt über weite Strecken schon noch den Regeln „mixbarer“ Clubmusik und Genre-typischer Arrangements, man sollte weder sowas wie durchkomponierte Popsongs, noch komplexen IDM-Braindance in die Erwartungshoffnung gemogelt haben, sondern DnB-Tracks, die eher auf der düster-verhaltenen als der völlig abgehenden Seite des Genres unterwegs ist. Eben in der Nische zwischen dem traditionsreichen Label 
Metalheadz und der gerne mal etwas minimalistischer experimentierenden UVB-76-/ Samurai Music-Ecke.
Es ist damit aber halt auch jene Art von elektronischer Clubmusik, die ich generell sehr gerne höre und die hier auch im Albumkontext super funktioniert. 


Island Apes – Island Apes
(God Unknown)
Altherren-Alternative mit Noiserock-Kante, Psychpunk-Anwandlungen und sogar einem Dub-Exkurs? Mit David Ryley am Bass, der in den sieben Jahren ihres Bestehens Ende der 80er bis Mitte der 90er mit Fudge Tunnel aktiv war, eine meiner absoluten Lieblingsbands?
Count me in, denn e
s ist mir schon in der Sache unmöglich, die Island Apes nicht gut zu finden.
Der Name der Band ist dabei nicht einfach nur witzig, sondern auch gar nicht mal so unpassend gewählt, denn eigensinniger Humor, das Stichwort Spacerock, rauer Punk-Charme, Dub-Tendenzen und ein Hauch von Krautrock-Einfluss… all das ist ja wirklich irgendwie so durch und durch britisch wie die Teatime.
"Island Apes" ist dabei ehrlich gesagt allerdings 
ein, in seiner Breite etwas seltsames Album. Die Band ackert sich genauso durch rhythmisch abgehackte Eruptionen, die schon nicht mehr sooo weit von sowas wie Shellac weg sind, um an anderer Stelle Surfrock-Reminiszenzen durchschimmern zu lassen. Auf der Mitte des Albums hypnotisiert ein Dub-inspiriertes Stück, zum Schluss in die Wirklichkeit zurück entlassen wird man dann noch mal eben kurz durch eine Passage reinen Psych-Gesäusels. Dazwischen ist ein Song wie der dafür ganz schön lang geratene 'KOB' ein punkiger Abrock'n'roller.
Ein typisches Debütalbum einer Band, die in der Summe ihrer erfahrungsreichen Einzelteile, die langjährige Underground-Krachmacher dann aus ihren jeweiligen Ecken so mitbringen, erstmal die ersten Ideen sortieren musste, und allzu generische Spartenbedienung wird dabei vermieden. Wenn einer das versteht, dann tatsächlich ich. 
Das Label God Unknown, dessen Schwerpunkte tatsächlich Noise- und Psychedelic-Rock sind, wo auch schon Napalm-Death-Urgestein Nic Bullen seine neue Sludge-Punk-Band Rainbow Grave vorstellte und man neulich auch mal ein episches Monster Magnet-Frühstwerk aus der Wundertüte zog, ist jedenfalls wirklich das perfekte Zuhause hierfür! 

Nadia Struiwigh - Voxis Ohlun EP
(Blueprint)
Keine Ahnung, ob man das Statement bringen kann, dass Vollprofi Nadia Struiwigh in jüngerer Vergangenheit noch mal einen Popularitätssprung erlebt hat oder sowas, aber ich habe schon das Gefühl, dass sie wirklich sehr, sehr, sehr umtriebig ist. Noch letzten Herbst begeisterte sie mit ihrem neusten Langspielalbum "Birds of Paradise", kurz vor Weihnachten wurde auch noch mal eben 'ne Remix-EP 
(mit Om Unit Version!) zu ihrem 2021er Album "Pax Aurora" nachgeschoben, und auch wenn ich ihre durchgängige Mitteilsamkeit an Socialmedia-Reels, die sich wenn nötig auch schon mal an musikszenischen Unsitten aufhängen oder tagesaktuelle Befindlichkeiten in die Welt hinausphilosophieren, echt schon ein bisschen viel finde, mag ich die positive, bescheiden-lebensfreudige Attitüde, die sie dabei ausstrahlt.
Auf der "Voxis Ohlun" EP zeigt sich sich im Laufe von vier Tracks nun von einer etwas anderen Seite als ihrer Ambient-lastigen Paradedisziplin: Es ist mitunter etwas weirder klingender Techno an der Tagesordnung. Ein mal ziemlich langsam, ein mal mit eher gebrochenen Beat, zwei mal im straight pumpenden 140-BPM-Bereich, dabei gegen Ende gar mal mit Bassmusic-artigen Sounds. 
Aus meiner persönlichen Komfortzone ist das ja ehrlich gesagt schon ein bisschen raus, was dann ja aber gerade auch eher dafür als dagegen spricht, sich auch davon mal inspirieren zu lassen.

Reissue des Monats
Techno Animal - The Brotherhood Of The Bomb
(Relaspe Records)
Es gab Zeiten, da waren Relapse tatsächlich mal sowas wie eines meiner Lieblings-Label, weil man es wirklich verstand, im Zeitgeist metallischer Underground-Lärmereien die wirklichen Vordenker, brauchbarsten Nachzügler und Spezialisten-Ausnahmeerscheinungen an kaputter Knüppeldröhn- und Röchelboller-Musik zu erkennen, sowie von Indierock oder Instrumental-Weirdness über die eine Harsh-Noise-Marke bis sogar zu Standup-Comedy über den Tellerrand zu blicken, was es da sonst noch alles gibt.
Meine Zuneigung ging in jüngerer Vergangenheit aufgrund einiger Einblicke in ihr geschäftliches Selbstverständnis allerdings etwas zurück, genauso wie sich Label-Roster und meine persönlichen musikgeschmacklichen Vorlieben inzwischen halt so ein bisschen auseinandergelebt haben (auch wenn der gelegentliche Relapse-Neuzugang in mein Plattenregal zugegeben nach wie vor noch vorkommt). 
Einen Sympathiepunkt zurückgewinnen können sie dadurch, sich dem Back-Katalog von Techno Animal anzunehmen, nachdem man 2019 auch schon Debüt-Single und -Album von Nachfolgeprojekt Zonal rausbrachte.
Letztes Jahr taten Relapse dann nämlich das 1995er Techno Animal Album "Re-Entry" erstmals überhaupt auf Vinyl raus (und dann auch gleich als wertiges 4LP-Boxset). 
Müssen wir das jetzt echt noch mal alles erklären? Okay, meinetwegen:
Techno Animal war ein ursprünglich ca. 
1991–2004 aktives Projekt, das Justin K. Broadrick (Ex-Napalm Death, Godflesh etc. pp.) und Kevin Martin (aka The Bug!) damals parallel zu so manch anderer Bandmarke mit Industrial-/ Hip-Hop-/ Jazz-Crossover-Ambitionen wie etwa GOD oder Ice (oder auch noch Curse of the Golden Vampirebetrieben.
Die Gesamtheit dieser Projekte zu erfassen hilft, das alles noch besser zu begreifen, denn dem, genauso wie Slayer's "God Hates Us All" am 
11. September 2001 (!) erschienenem Techno Animal Album "The Brotherhood Of The Bomb" ging schon das '98er Ice Album "Bad Blood" als Industrial-Hip-Hop-Statement mit Gästen am Mikro (darunter u.a. auch Blixa Bargeld und El-P) voraus. 
Nach oben schon erwähntem "Re-Entry", auf dem sich Techno Animal noch etwas mehr in "illbient"-Sphären bewegten, die auch heute noch recht eigen klingen, kam nun dann als nächstes also die Wiederveröffentlichung der letzten Techno Animal (45er-)2LP/ CD dran.
Jene war deutlicher auf groovende Schepper-Beats und brummende Basslines ausgerichtet als das atmosphärisch-verwaschene Frühwerk und holte einige Gastrapper dazu, darunter nochmals El-P, sowie die Jungs vom 
Antipop Consortium und den geschätzten MC Dälek
Zu Inspiratoren des Ganzem zählten u.a. noisiges Public Enemy-Frühwerk (war ich auch schon immer Fan von!), britische Dub-Protagonisten wie Aba-Shanti oder der letztes Jahr verstorbene Jah Shaka (s.o., das Thema Dub ist eine meiner aktuellen Obsessionen) und auch der damals aktuelle Sound der Jungle-/ Drum'n'Bass-Musik von Dillinja oder dem Label No- U-Turn (bin ich voll und ganz ohne Einschränkungen in Liebe mit).
Hier schließt sich also regelrecht ein allumfassender Kreis von damals zu all der Musik, wie ich sie auch heutzutage besonders geil finde, und dazu, dass Relapse dann gelegentlich ja immer noch was richtig machen (denn man soll ja nicht nur mosern, sondern auch mal loben)...
Dafür, auch "The Brotherhood of the Bomb" nach all den Jahren doch nochmal auf Doppel-Vinyl und somit in der Revival-Rotation zu haben, war's jedenfalls der exakt richtige Zeitpunkt!


Mix-o-Mania, rinse it out

Was DJ-Streams und konservierte Mixe, die so ins Netz gespült wurden angeht, muss ich auf jeden Fall erstmal einen Shoutout an den ganztägigen Sonntags-Stream aus dem Dortmunder U von der T:C-Radio Crew Anfang des Monats gehen, den ich zeitweise zugegeben habe mehr so nebenbei mal laufen lassen, zeitweise aber auch mal etwas aufmerksamer verfolgte.
Besonders der dunkel-atmosphärische Drum'n'Bass-Killerset von good ol' Dash war natürlich einfach nur geil.
Passende Visuals auch! 



Dem davor aufgelegt habenden
Mampfret gehört dieser alberne Limp Bizkit-Mashup zwar links und rechts um die Ohren gehauen, aber als etwas rockigerer Party-Drum'n'Bass-Set hat auch das durchaus Spaß gemacht. 
Was mir das allerdings vor allem auch noch mal vor Augen geführt hat ist, dass so'n Stream eben doch nicht den Endorphinschub ersetzen kann, gelegentlich mal von Bassvibrationen erfasst auf 'ner Clubtanzfläche zu sein. 
Nicht unerwähnt bleiben sollten dann noch die Aufwärm-Sets von Rabbit’s Revenge und Cosyy b2b Eeeph. Keine Ahnung, warum ich dieser Tage auf einmal auch verstärkte Begeisterung für dubsteppige Halftime-Headnodder u.ä. zeige, aber es ist halt einfach so. 

Ohm Resistance
-Labelboss Kurt alias Submerged ist jemand, dessen DJ-Sets und Mixtapes ich mir ebenfalls immer wieder gerne anhöre, denn ich hab's schon mal gesagt und sage es noch mal: 
Seine "Metropolis Session" via Subduction Audio  ist eines meiner absoluten Lieblings-Mixe mit sehr vielen coolen Momenten, zu dem ich wirklich immer wieder mal zurückkomme.
Submerged ist jemand, der die Wurzeln der Drum'n'Bass-Musik durchaus voll und ganz versteht und das Genre in seinem ganzen, darüber hinaus gehenden Crossover-Potenzial be- und ergreift, seien es Jazzer-Kollaborationen, Hip-Hop-Annäherungen, Industrial-lehnender Hart-Alarm oder Schulterblicke zur derbe scheppernden Rock-/ Metal-Welt.
Ihn mal, zumindest in Youtube-Konservierung, so richtig in Action zu sehen ist daher auch mal nice: 

Wo wir schon mal beim Bios Stream gelandet sind, der DnB Partys in der Ukraine audiovisuell für die Nachwelt erhält, sollten wir auch noch den Vinyl-Set von iLLusher würdigen!
Und das nicht einfach nur, weil er inkl. so mancher Überschneidung zu meinem eigenen Plattenregal jene Art von dubbig-minimalistischem Samurai-/ Weaponry-Halftime-Kram und Paradox-Drumfunk etc. auflegt, den ich generell auch sehr gerne mag, sondern u.a. auch, weil man von zwei 7" Singles aus dem Hause 45Seven 
in der Mitte des Sets jeweils beide Seiten zu spielen auch erstmal bringen muss.
Schön zu wissen, dass es tatsächlich Veranstaltungen gibt, auf denen genau sowas auch stattfindet! Denn solche Dauerfeuer an Neurofunk-Drops mit den üblich-verdächtigen Urhebern aus den CDJs, wie es etwa seine Kollegen Naum und Anabeuoz präsentier(t)en, sowas kann man ja gefühlt andauernd an jeder Ecke haben...

Damit, mir in Anschluss daran "Ragga Jungle on Vinyl DJ Set at Jungle Kitchen" mit Max Stoner an den Decks vorzuschlagen, damit traf der Youtube-Algorithmus dann wohl auch ziemlich ins Schwarze...

Guter Übergang zu DJ Hidden, der eine neue EP mit Old School Jungle/ Drum'n'Bass Vibes via PRSPCT Recordings auf der Startrampe, und dazu natürlich auch einen entsprechenden Mix zusammengedreht hat, in dem sich zwischen seinen eigenen Produktionen ein Bogen vom Ray Keith-Klassiker über Photek bis zur Homemade Weapons Mayhem erspannt:

Dass Mandidextrous viel Anklang findet, und dann sogar vor einem Berghain-Set auch mal eben zwischen den HÖR-Kacheln auflegte, das fand' ich dann ja auch irgendwie cool, ich muss allerdings ganz ehrlich auch mal sagen, dass dieser "Speedbass"-Kram, den sie nun zu ihrer Nische gemacht hat, mit diesem 180 BPM 4x4-Gepunche zwischen DnB-Soundelementen, Hard-Techno-Strukturen und 'ner ordentlichen Brise Pop-Heiterkeit in abendfüllendem Ausmaß dann doch etwas ist, für das ich mich dann doch wirklich mal viel zu alt führe. Sympathisch ist die ganze Nummer trotzdem auf ihre Art.
Einmal bei HÖR gelandet ist's dann allerdings außerdem nicht mehr so weit ins dunkelbunte Biotop internationaler Künstler und DJs, die Berlins Düsterdisco-Subkultur bereichern, und so blieb ich dann auch noch etwas beim Set von Ludmila Houben hängen.
Jene stammt eigentlich aus Brasilien und schmeißt auch "Vamparties for weird People".
Und wenn wir hier irgendwas sind, dann weird...



Wird übrigens, wo wir gerade dabei sind, wohl echt mal Zeit für 'nen Hands-Takeover bei  HÖR. Make it happen, ppl!

Hätten wir dann auch noch: Der wohl irgendwie auch vage im Orbit von Amenra (glaube ich zumindest?) schwebende Brecht Linden macht als Bolt Ruin sowas wie Industrial-Drone-Musik.
Und legt auch schon mal beim Kiosk Radio auf, wo er nach einem Set vor ca. drei Monaten kürzlich wieder mal das Kabuff betrat und dabei u.a. auch heitere Dance-Music und wilde Breakbeats spielte. Cool:


Auch noch interessant, wenn die Chillout-Zone gerne eher zappenduster sein darf:
Ebenfalls für's Kiosk Radio hat das italienische Dark-Ambient-/ Industrial-Dub-Duo SabaSaba anlässlich des neuen Albums "Unknown City" (Maple Death Records) einen Mix 
für die Reihe "Outsiders" zusammengestellt in dem es u.a. auch Vex’d und John Carpenter zu hören gibt:



Auch noch im Netz...

Der Female Pressure Podcast stieß mich auf Lamia, die sowas wie Industrial-Pop macht und gerade einen neuen Videoclip draußen hat. Und weil ich die Musik tatsächlich ziemlich cool finde, sollte man die wohl mal im Auge behalten:

Die Quicksand-Performance bei KEXP ist sicherlich auch noch erwähnenswert.
Hier kann ich jetzt auch schon wieder diese „ich weiß selbst nicht so wirklich warum“-Floskel rausholen, aber ich weiß tatsächlich 
selbst nicht so wirklich warum an allen reunierten 90er-as-90er-could -be-Bands gerade Quicksand diejenige sind, zu der auch noch mal etwas neuzeitliche Gunst meinerseits gefallen ist. 
Das 2021er "Distant Populations" ist zwar ein tolles Album, aber musikstilistisch und songschreiberisch jetzt eeiiigentlich auch nichts, was mir den Musik übermäßig analysierenden Weirdo-Geist in besonderem Maße stimulieren würde.
Dennoch finde ich Quicksand auch in diesem Jahrtausend echt ganz gut, und auch das sollte man dann mal entsprechend würdigen...



Sonst noch was, Gossip, Bullshit, Rants? 

Ich sach's jetzt mal, mit Bick auf des März-Neuerscheinungen-Radar ganz offen so wie es ist: 
Weil die Schallplattenpreise vom schon länger französisch annektierten Metal-Major "Blascht" dann jetzt auch nur nur noch komplett dreist geworden sind, lasse ich Ministry's "HOPIUMFORTHEMASSES" (€27,99 für 'ne Einzel-EP beim Label direkt, bei diversen Mailordern kommt's dann über 30) und Exhorder's "Defectum Omnium" (€39,99 für 'ne 2LP direkt bei NB...), die dort beide gerade auf der Startrampe sind und in die ich zumindest noch mal auf die alten Zeiten reinhören wollte, dann wahrscheinlich doch eher ungehört durch's Raster fallen, weil: Geht's noch? Fickt Euch. Ganz ehrlich, fickt Euch. 
Allez vous faire foutre tous!
Wir müssen jetzt wohl doch wieder dazu übergehen, uns solche Veröffentlichungen bei stärkerem Interesse dann halt einfach mal nur noch als digitale Privatkopie zu besorgen, denn irgendwo is' Schluss (und bei Spitify anmelden kommt halt auch nicht in die Tüte).

Sicherlich ist das jetzt auch etwas bigott von mir, bedenkt man, was ich gerade für aktuelle Alben anderer Labels ausgebe, bei NB ist der neuerliche Preisanstieg aber halt so auffällig, den Tacken drüber und daher auch an dem Punkt, an dem ich die Konsequenzen ziehen muss.
Ich gebe mein Geld dann jetzt jedenfalls vielleicht doch lieber mal für limitierte Lathe-Cut-Releases kleinerer DIY-Label aus den UK oder sowas her und zahle mich dann mit Shipping und Customs obendrauf allzu gerne doof und dämlich, anstatt solche spätdekadent-turbokapitalistischen Margen von Massenmarktpressungen in mutmaßlich sehr hoher Auflage (=geringerer Stückpreis in der Herstellung) zu unterstützen.
Und an anderen Stellen werde ich in Sachen Plattenkäufe dann jetzt auch wirklich mal 'nen Cut machen müssen. Es ist nämlich echt schon absurd geworden.
Dass an die zwei CD-Releases, die mich zuletzt interessierten, dann bisher auch erstmal nicht so wirklich günstig ranzukommen war, das macht das alles obendrauf dann noch mal absurder.

Dazu passt dann übrigens auch noch eine Socialmedia-Diskussion, die ich zum Thema aufgeschnappt habe, an der sich der neuzeitliche Voïvod-Gitarrist Dan Mongrain beteiligte. Die lächerlich niedrige Summe, die beim Mitglied einer vermeintlichen Kultband über Jahre so von Streams und Plattenverkäufen hängenbleibt (er bezeichnet den entsprechenden Label-Vertrag sogar als "stealing with consent"), die lässt einen dann schon hinterfragen, wo das Geld, das man als Fan für die von ihm bespielten Tonträger gerne ausgegeben hat, dann eigentlich so verendet...
Was machen wir da jetzt? Ich weiß es nicht.

Wir könnten ansonsten auch noch auf die letzten Zwischenfälle bezüglich Rich Walker (Sore Throat, Solstice) und seiner Entourage eingehen, wo man sich ein bisschen sehr in der Ecke der, den Überblick verloren habenden Verschwörungs-Schwurbler, (Meinungs)Freiheitsverfechter und vermeintlicher Cancelculture-Opfer gefällt, aber 1.) wird mir solcher Meddlszene-Gossip immer egaler, 2.) sollten wir solchen, pathologisch narzisstischen Edgelord-Affen mit Bildungsmangel halt einfach gar keine Aufmerksamkeit mehr schenken, wenn sie dann auch noch ihr dumpfes Getrolle episch rechtfertigen, denn das ist das, was sie eigentlich wollen.
Das Drama um Esucela Grind wäre auch noch und ist inzwischen eine so absurde Socialmedia-Shitshow von Soap-Ausmaßen geworden, dass ich fast schon eine Netflix-Verfilmung dazu erwarte..
Und die Slayer-Reunion, parallel zu King's Soloband-Ambitionen, obwohl das 'ne Woche vorher noch ganz anders klang, ist natürlich irgendwie auch ein bisschen peinlich... 
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass mir die Metal-Szene echt auf den Sack geht?

Donnerstag, 1. Februar 2024

Notizen an mich selbst, Januar '24

Ja, lieber Leser, tatsächlich, ein Blogpost. Hier. Jetzt. Auf einmal doch mal wieder. 
Der Titel ist ernstgemeint: Es handelt sich hierbei in erster Linie um Notizen an mich selbst. Und Ihr könnt daran teilhaben. Einfach nur so.

2024 so far...

Erzähle ich Euch ungeniert: Die ersten Stunden 2024 verbrachte ich tatsächlich mit dem, was mir die letzten Jahre am meisten Spaß gemacht hat: Drum'n'Bass, Baby! 
Ja, tatsächlich auf einer Clubtanzfläche. Weil yolo. Oder so. 
Schön, dass man das auch noch mal konserviert resümieren kann:


Wo wir schon wieder bei diesem Thema sind... Anfang/ Mitte Januar liefen mal wieder vor allem die neuen Mixe, die so auf dem Radar auftauchten: 

Z.B. war ich noch gar nicht dazu gekommen, mir Mel's "End of 2023 Party"-Mix zu geben, da legte sie zum Jahresbeginn schon wieder mit der nächsten ihrer monatlichen Sendungen bei Kool.FM nach, samt Prodigy-Remix und Bungle-Übernummer. (Ich sach's an dieser Stelle als jemand, der es sogar selbst in physischer Tonträgerform besitzt, trotzdem mal ganz offen: Aktuell bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, ob ich das nach wie vor und immer wieder allgegenwärtige "Dead Limit" noch hören kann oder langsam aber sicher mal nicht mehr...)
Nur eine Woche drauf gab's dann außerdem auch noch den nächsten Gastmix für DNB France:

Mel steht ja vor allem für neurofunkigen High-Energy-Drum'n'Bass, der mir altem Menschen im ziemlich wild abgehenden Mix dann manchmal doch schon etwas zu viel Kirmes-Action ist, dann wiederum gibt es aber auch so Tage/ Abende/ Anlässe, wo etwas derart antreibendes, quasi als revitalisierende Spritze musikalischen Dopings genau das richtige sein kann. Weswegen ich in jüngerer Vergangenheit auch öfter mal bei ihren Mixen auf Play klickte.

Natty Lou tat es Ihr dann im Übrigen auch noch via Kool.FM in bewegten Bildern gleich:


"Can't accept Drum'n'Bass, we need Jungle, I'm afraid"?
Der Mix von Pod Imiya bei der feministischen EQ50-Plattform gefiel mir wiederum vor allem deswegen ziemlich gut, weil das Ganze eher etwas old-school-junglistisch tönt.
Ich habe ja jetzt auch nicht so wirklich was gegen das, an eine EDM-Version von Nü-Metal grenzende Modern-Neuro-/ Jump-up-Gebratze, welches weite Teile der DnB-Szene als hauptsächlich gespielter Floor-Style übernommen hat, denn auch das kann eine halbe Stunde bis 1-2 DJ-Sets lang durchaus 
mal funktionsmusikalisch Spaß machen, aber ich bin nicht m Laufe der Jahre immer mehr von Stadionrock, Metal und Jockcore weggekommen, um mir vom vagen Einfluss derartiger Vibes dann jetzt auch noch den Drum'n'Bass versauen zu lassen (Zwinkersmiley mit einem weinenden Auge). 
Daher: Auch mal wieder eine jüngere DJane mit einer gut gemixten Selection näher an den Genre-Wurzeln zu hören, das fand ich dann zum Jahresbeginn tatsächlich auch mal sehr erfrischend. Und es wäre tatsächlich schön, in dieser Ecke 2024 auch mal wieder mehr aus so einer Richtung zu hören, als fast nur noch diesen dichtkomprimierten, rockigen Noisia-, Teddy Killerz-, Pythius-Stuff usw. ...

Erwähnenswert ist dann auch noch der fast dreistündige (!) Mix, den Neuseeländer Dynamix für den Berliner Humanoid Podcast mitgeschnitten hat.
Techstep, Düster-Drum'n'Bass, Dark-Rollers, Dunkel-Drumfunk, coole Tunes von z.B. Blocks & EscherBenny L, Homemade Weapons, Digital oder Paradox, und noch mehr Techstep aus der DSCI4-Schule, nicht wenig davon auch von ihm selbst. 
Ein Mix für nächtliche Stadtrand-Autofahrten, um ein solches Klischee mal zu bemühen, aber eigentlich geht genau sowas bei mir ja echt fast immer!

Apropos Techstep aus der DSCI4-Schule möchte ich mich an dieser Stelle noch mal eben selbst daran erinnern, dass ich mir als nächstes eigentlich auch noch den letzten Mix von Direktor Trace selbst via Kool.fm anhören wollte... 

Auch noch nicht unerwähnt bleiben sollte die Digital-Compilation "Zetor Four" und der kürzere Mix dazu aus dem Hause Straight Up Breakbeat, Helsinki.
Besonders die kriechende Halftime-Nummer mit Hardware-SynthBass von Fanu unter dem Titel "Death Before Decaf" ist ganz cool!

Wer dann auch noch von der Nische in die richtige Untiefe noch nischigerer Klänge abtauchen möchte, für den/ die könnte der Gastmix vom Münchner Dschen bei DYL's "Echo" via Black Rhino Radio interessant sein: Von experimentellen Ambiet-Sphären aus verwebt es sich auch immer mehr in technoide und bassmusicalische Anflüge und nimmt dann auch mal den Weg über eine etwas rummsigere Drum’n’Bass-Passage.
(Was in der Form nicht verwundert, denn genau das ist auch das Sound-Bermudadreieck, in dem sich Gastgeber DYL vor allem bewegt).
Sehr nice!


Neue Musik '24...

Relativ überraschend, auch ein bisschen irritierend, kam auf Cold Spring ein neuer Corrupted-Release raus:  
Das letztes Jahr mehr oder weniger kommentarlos von den schon immer etwas anonymen Japanern über Bandcamp veröffentlichte Doom-Epos "Mushikeras" wurde dabei mit irgendwie neu gemischten Reinterpretationen des "Felicific Algorithm"-Materials kombiniert, welches wiederum ursprünglich 2018 als reiner Vinyl-Release kam, als die Band zwischenzeitlich mal zum Noise-/ Dark-Ambient-Soloprojekt geschrumpft war. 
Anscheinend ist man jetzt 
aber wohl doch wieder eine Doom-Metal-Band.
Die "Felicific Algorithm"-Platte scheint man dabei bisher nicht gut losgeworden zu sein, denn es gibt sie z.B. auch im Bundle mit dieser neuen CD. 
Für so 1-2 Tage gab es das Ganze dann auch digital zum Download und Stream, danach stand dann auf der entsprechenden Bandcamp-Seite aber auf einmal "SORRY, NO DIGITAL." 
Ich finde das alles ja eher schon so ein bisschen verwirrend, das Material an sich, und 
irgendwie auch das etwas konfuse Konzept drumrum, dann wiederum aber halt auch gar nicht mal so uncool...


Die Tatsache, dass ausgerechnet das neue E-Saggila Album "Gamma Tag" via Northern Electronics kürzlich nicht auf Vinyl, sondern als ungewöhnlicher designte CD erschien, obwohl es spielzeitmäßig locker auf 'ne Platte gepasst hätte, die lässt mich reflexartig die Frage in den virtuellen Raum werfen, ob wir vielleicht tatsächlich über so eine Art von „Peak Vinyl Revival“ drüber sind und gerade den schon vom Resident Advisor prognostizierten und selbst beobachteten Umbruch erleben, wie die Schallplatte im Bereich elektronischer Musik immer öfter auch mal eher doch nicht mehr als DJ- und Massenmarktformat gemacht wird. 
Irgendwie 
steh' ich dem ja etwas ambivalent gegenüber. Der Autist in mir hatte sich dann irgendwann halt doch noch mal sehr zurück aufs Vinyl-Format eingeschossen, die CD im Grab gewähnt und findet rein digital vorliegende Musik irgendwie weniger wertig. Der Pragmatiker in mir wiederum kann inzwischen durchaus ganz gut damit leben, auch mal nicht schon wieder das Geld für die nächste Platte auszugeben, die in das übervolle Regal mit reingestopft wird. Und dem irgendwo in mir auch noch vorhandenem Nihilistenahrschloch will das alles eh einfach nur egal sein, weil die aktuelle, allgemeine Platten-Preispolitik natürlich genauso kaputtgemacht werden muss wie die turbokapitalistische Scheißfirma Spotify, während eine stoische Stimme im Hintergrund unaufdringlich dazu anhalten möchte, dem allen mit mehr Zen zu begegnen... 
Lassen wir aber Veröffentlichungsformate dann doch mal zweitrangig sein und kommen zu dem, auf das es eigentlich ankommt, nämlich der Musik an sich, natürlich:
Hinter E-Saggila steckt eine im Irak geborene und in Kanada lebende Dame namens Rita Mikhael, die schon seit 2015 ihre Sachen über u.a. auch geschmackvolle und/ oder abseitigere Nischen-Label wie Opal TapesHospital Productions oder Pan veröffentlicht hat. Stilistisch neigt sie dabei inzwischen in ein weites Feld an Gangarten, von sonorem Ambient bis zu schroffem Hart-Techno und Industrial-Schlagseiten usw.
Letztes Jahr demonstrierte sie bei einem DJ-Set zudem eine Vorliebe für guten, neuzeitlichen Jungle/ Drum'n'Bass, in einem anderen Mix kam auch "Stone Techno" vor, und wie alle wirklich interessanten Elektroniker:innen beteuerte 
auch sie außerdem schon mal ein Herz für Punk und Metal. Ergo: Hier bin ich genau richtig! Und ich spare mir auch creepy Klischees wie virtuelle Heiratsanträge...
Die durch und durch synthetische Musik von "Gamma Tag" lehnt nun, im Direktvergleich zu ihren noch Ambient-lastigeren Frühwerken, mehr den je zu experimentelleren und stilistisch undefinierbaren Seiten zwischen außerirdischer IDM-Weirdness, vagen Bassmusic-Einfüssen, eingebetteten Dancehall-Grooves, dub-technoiden Sphären und gezähmten Hard-Techno-Ingredienzien.
Fritzelnde Fieldrecordings finden ihren Weg in ein Sounddesign, das z.B. wie im Titeltrack auch schon mal arabisch anmutende Melodieführungen durchschimmern lässt; scharfkantig-hektische Elemente verweben sich zu Kompositionen, die dann auf einmal doch harmonisch und rhythmisch Sinn machen, an anderer Stelle pumpt dann doch mal eine 4/4-Kickdrum. 
Wir erleben hier eine Vertreterin der nächsten, digital-nativen Generation von MusikerInnen, die mit Aphex Twin, Autechre und co. aufgewachsen sind und derartigem jetzt ihren eigenen Spin verpassen, in all der schönen wie ambivalenten Vielfalt, verwirrenden Komplexität und fordernden Schnelllebigkeit der heutigen Welt.
"Gamma Tag" ist ein unerwartet helles, dennoch sehr fremdartig klingendes Zwischenwelt-Album, das viel Raum bietet für eine eigene Interpretation des Gehörtem, bzw. für die Projektion der Stimmungen, die in dieser eigenwilligen Klangwelt widerhallen. Musik gewordene Science-Fiction-Avantgarde, dessen genaue Position zwischen Utopie und Dystopie im Auge des Betrachters, bzw. in den Ohren des Hörers liegt, auch wenn die Schlussnummer 'Stalking Star' eindeutig versöhnliche Töne anschlägt...


Wo wir schon bei optimistischen Elektronikern zwischen Freiformflächen und Breakbeats sind, finde ich es ja übrigens auch nur noch komplett irre, dass Eusebeia diesen Jahresbeginn dann direkt mal eben mit einem zwölf Songs starken, digitalen Ambient-Album am Start ist und im gleichen Monat dann auch noch mal eben verloren geglaubtes und wiedergefundenes Material unter dem Titel "The Navigator" rausgetan hat (s.u.), nachdem er 2023 u.a. in seinem Atmo-Jungle-Singnature-Style ein sehr gutes 3LP-Album auf Samurai Music und 5-6 physische EPs auf üblich-verdächtigen DnB-Labels, plus weitere Digitalveröffentlichungen wie u.a. z.B. auch ein Hardware-Ambient-/ Electro-Album und einiges auf Umai Records, der Plattform seiner Freundin alias Aisatsaana in die Öffentlichkeit entlassen hat.
Währenddessen sind auch schon wieder die nächste EP auf Samurai Music und eine weitere 
Aisatsaana-Zusammenarbeit in Platten-Form unterwegs.
Falls der dabei auch noch sowas wie einen Dayjob haben sollte, dann würde mich wirklich mal interessieren, wie sein Tagesablauf und Kreativprozess so aussieht... Und falls nicht, dann natürlich uns alle, wie er damit so über die Runden kommt. Ich find's von außen jedenfalls schon schwierig, mit diesem Output noch irgendwie mitzukommen. 
Ein bisschen Fan bin ich trotzdem.


Im Übrigen hab' ich ja echt einem Moment gebraucht, zu raffen, dass mit der Bezeichnung „3 LP“ auf der entsprechenden Bandcamp-Seite von Amit's Label Amar kein Dreifach-Langspielplatten-Album, sondern einfach nur das dritte Album von Shrlok gemeint ist. Für einen Moment war ich etwas verwirrt.
Jedenfalls ist das wohl auch nur digital veröffentlichte
 "Music To Moving Image" genau das, was draufsteht: Soundtrack-Arbeiten zwischen Ambient, Drone, Electronia, Neoklassik und sogar ein bisschen Akustikgitarre.
Ganz schön, eigentlich!



Ansonsten? Ausblick? "Krach"?

Auch auf folgendes sollten wir mal eben eingehen:
Der erste Vorabsong zum kommenden Kim Gordon Album ist mega! 
Da habe ich wirklich total Bock drauf, weil wenn die Nummer halbwegs repräsentativ sein sollte, dann ist's ein Album-des-Jahres-Kandidat.


Und kaum hatte ich anlässlich der Lieblingsalben 2023 noch geschrieben "Müsste ich mich auf 'ne Jahres-Top-3 beschränken, wäre "nature morte" sehr wahrscheinlich mit drin!", da haben Big|Brave eine Woche später schon wieder das nächste Album angekündigt, inkl. Vorabvideosingle:



Jene erstaunt mit einer etwas stärkeren Folk-Schlagseite, die dann wiederum allerdings auch nichts wirklich überraschendes ist, denn sowas ist bekanntlich Bestandteil der Band-DNA, was z.B. auch schon mal bei einem Kollaborationsalbum mit The Body vordergründiger ausgelebt wurde.  
Ich find's soweit schon mal stark und freu' mich aufs neuste Album! 

Meine Unlust bis Verweigerung in Bezug auf Metal, Düster-Klischees, Trve-Gehabe und Aggro-Grölgeballer - und die doomigen Ausnahmen bestätigen halt die Regel - hält ansonsten ja nicht nur weiter an, sondern wird immer schlimmer (was mir in näherer Zukunft vielleicht auch mal einen spezielleren Blogpost dazu wert sein könnte).
Laute Gitarren gehen dennoch trotzdem und werden dieses Jahr doch mal wieder ein größere Rolle bei mir spielen, denn ich bin mir gerade ziemlich sicher, dass wir uns 2024 quasi am Revival des Noiserock-Revivals erfreuen werden, Zwinkersmiley.
Sieht man mal etwa vom etwas unerwarteten Chat Pile-Hype und dem gelegentlichen Ken mode-Album ab, war's die letzten 2-3 Jahre an dieser Front ja eher etwas ruhiger und unspektakulärer gewesen (und sorry, aber das, was Djunah machen ist, bei aller Sympathie, kein "Noiserock"), wir haben jetzt gerade an derartigem und artverwandten allerdings u.a. neue Alben von Dave Curran's Baratro (kommt diesen Freitag!), den Island Apes mit Fudge-Tunnel-Basser David Ryley (schon raus), Curve (nicht so schlau benannte neue Band von Buildings' Brain Lake), Gewalt, USA Nails, Whores. und zu meiner großen Vorfreude vor allem auch endlich mal wieder von Pissed Jeans auf der Startrampe
Könnte gut werden, hab' ich Bock drauf!
Zum „Comeback“ von Whores. ist dabei noch zu sagen, dass die erste Auflage ihres zweiten Albums in drei Farbvarianten auf der Label-Seite an nur einem halben Tag, bzw. von hierzulande aus betrachtet buchstäblich über Nacht mal eben direkt komplett ausverkaufte. Irre.



Noch was? 

Dazu, dass Conan’s DIY-10’‘-Release ziemlich schnell ausverkaufte, während ich selbst gerade Bandprobe und ich somit keine Chance hatte, mir so ein Teil zu schießen, was ich ansonsten vielleicht getan hätte, dazu kann ich nur „Glück gehabt“ sagen, denn Platten aus dem Vereinigten Königreich bestellen kommt dieser Tage bekanntlich teurer denn je.
Und es ist nicht so, als hätte es das live nicht schon mal gegeben, aber inzwischen ist - und hier ist er noch mal - Ex-Fudge Tunnel-Originalbasser David Ryley der neue offizielle Fest-Basser bei Conan und die 10“ enthält ein Cover von Fudge Tunnel’s "Hate Song".
Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass Fudge Tunnel eine meiner Lieblingsbands sind, die damals von der Metaller-Allgemeinheit nie so richtig gewürdigt wurden? 


Ach ja, dieses Slower-Ding ist ja auch draußen.
Stoner-/ Doom-Allstars wie Fu Manchu-Gitarrist Bob BalchKyuss-Basser Scott ReederMonolord-Drummer Esben WillemsYear of the Cobra's Amy Barrysmith als Sängerin bei vier der fünf Nummern und Laura Pleasants of Kylesa Fame bei der anderen, covern Slayer-Klassiker im, nun ja, verlangsamten und psychedelisch gewürztem Stoner-/ Sludge-/ Doom-Modus.
Gerade "Dead Skin Mask" und "South of Heaven" waren dabei dann ja mal ziemliche No-Brainer, die im Original recht kurze "Seasons in the Abyss"-Peitschnummer "Blood Red" und das Frühwerk "The Antichtist" werden zu was ganz anderem, und die Groove-Metal-Mutation von "War Ensemble" ist auch durchaus spaßig.
Der nach meinem Geschmack schon etwas zu "süßliche" Gesang von Barrysmith, gegen die ich ansonsten wirklich nichts habe (ich war vor so sieben Jahren sogar mal auf einem Year of the Cobra-Konzert, das mir dann allerdings von einer überziehenden, musikalisch wie im Auftreten unerträglichen Oberposer-Boogierock-Vorband verleidet wurde), verhindert dabei aber irgendwie so ein bisschen, dass ich so 'ne Gimmick-Geschichte total feiern würde und sofort haben müsste.
Aber, zugegeben, die Heavyness, mit der das so umgesetzt wurde, machst ansonsten schon irgendwie Spaß, und ich sach's dann jetzt ma' so: Sollte es das hier noch auf ein zweites Album bringen (superepische Interpretationen vom "Seasons..."-Titeltrack und "Postmortem/ Raining Blood" müssten mindestens noch drin sein) und dann auch noch als saisonaler Novelty-Act mal auf 'ne europäische Festivalbühne schaffen, während ich eh gerade in der Stadt bin, dann würde ich es mir wohl durchaus mal geben und wär' dann wahrscheinlich auch gut unterhalten... 


YC-CY haben dann obendrauf auch noch ‘ne neue 7“-Single mit vier Songs rausgetan. 
Mittlerweile neigt die Noiserock-/ Posthardcore-Band aus der Schweiz ja mehr denn je zu einer eigentümlich klingenden Mischung aus ohrenbetäubend Industrial-eskem Verzerrungsgrad, Postpunk-Melancholie und auch schon mal regelrecht tanzbar ausgerichteter Rhythmik, und mir gefällt das eigentlich auch echt ganz gut.
Floskel, ja, aber die biedern sich nun wirklich nicht in irgendeine Richtung gefällig an. 
Erwähnenswert ist dann an dieser Stelle auch noch, dass ich die Band vor Jaaaahren mal im Duisburger Djäzz live sah, wozu ich dann jetzt natürlich mal wieder sagen muss, dass dieser der geilste Kellerclub an Niederrhein und Ruhr war und es sehr schade ist, dass er in dieser Form nicht mehr existiert.
Wenn das Teil bei ‘nem Mailorder auftauchen sollte, bei dem ich eh auch gerade was bestelle (X-Mist ist ja leider Geschichte…), dann wird’s jedenfalls auf jeden noch mit eingetütet…

 

Freitag, 5. Januar 2024

Musik 2024?!

So, das war sie dann, die Krach-und-so-Revival-Woche zum Jahreswechsel. 

Haben wir für 2024 irgendwas anstehen, über das wir bei der Gelegenheit noch mal eben reden könnten?

Ich sach's ma' so: Da sie '23 immer noch nicht kam, hätte ich dann ja jetzt doch endlich mal gerne die neue Eisenvater.
Bidde Loide, wir brauchen das wirklich. Also ich zumindest.
Und wenn Ihr immer noch einen neuen festen Schlagzeuger suchen solltet, würde ich auch einen Umzug nach Hamburg in Erwägung ziehen, Zwinkersmiley.

Gibt's noch was konkreteres an potenziell coolem, kommenden auf dem Reinhör-Radar?
Joah, eigentlich sogar schon wieder einiges:

  • Bereits auf der Rechnung haben wir das Langspieldebüt "The Sweet Smell Of Unrest" von Baratro, aktuelle Band von Noiserock-Adel Dave Curran (Ex-Unsane, -Cutthroats 9, Pigs, J.J. Paradise Players Club).
    Schon die vorangegangene EP war eine nicht ganz unspannende Kombination aus Curran's mehr oder weniger typischem Stil und etwas metallischer-kantigen Gangarten, die seine jüngeren Mitmusiker mitbringen.

  • Eine Birds in Row & Coilguns Zusammenarbeit erscheint am 01.02. auf Bandcamp und auch als limitierte Picture-Disc in drei Varianten zu "Name your Price"-Konditionen

  • The Body & Dis Fig's "Orchards of a Futile Heaven" erscheint am  23. Februar 2024 auf Thrill Jockey.

  • Es soll dann doch mal wieder was neues in der groben Richtung von The Jesus Lizard sein? Bronson Arm's selbstbetiteltes Debütalbum erscheint Mitte Januar bei den geschätzten Noiserock-Spezialisten von Learning Curve Records!

  • Ich bin ja jetzt echt nicht der grööößte Chelsea Wolfe Fan, würde aber nicht ausschließen, dass mich "She Reaches Out To She Reaches Out To She" im Februar nicht doch irgendwie kriegen könnte.

  • Die britischen Cold in Berlin sind Mitte/ Ende diesen Monats mit ihrer neuen EP "The Body Is The Wound" am Start.
    Wer mit sowas wie fetten Doom Metal, weiblicher Singstimme mit Goth-Theatralik, plus ‘nem Hauch von Alterna-Rock-Verständnis was anfangen kann, sollte Band auf dem Schirm haben, denn das letzte Album war 2019 auch schon ganz gut.

  • Conan haben eine Serie von 7"- und 10"-DIY-Releases angekündigt, inkl. Fudge Tunnel-Coversong! Passend dazu, dass der originale Fudge Tunnel-Basser David Ryley jetzt auch Conan-Basser ist! 
    Noch mehr Fudge-Tunnel-/ David Ryley-related Content übrigens unter "i"!

  • Was genau es mit dem doomigen Corrupted-Comeback auf sich hat bleibt irgendwie spannend...

  • Während seine beiden ehemaligen Mitmusiker mit Dug auf einem Pfad der Zerstörung sind, hat Brain Lake von den Noiserockern Buildings eine neue Band namens Curve gegründet, von der in diesem Frühjahr ein Langspielalbum erwartet wird, und die wiederum der ersten Vorabsingle zufolge eher in etwas melodischere Alternative-Rock-Gefilde neigt...

  • Es ist schon wieder eine neue Big|Brave unterwegs: "A Chaos Of Flowers", 19.04., Thrill Jockey Records.
    Die Vorab-Videosingle "I felt a funeral" hat einen ziemlichen Folk-Einschlag. Ich find's gut. 

  • E-Saggila fiel mir zunächst mit einem DJ-Mix beim Kiosk Radio sehr positiv auf, bei dem Sie vor allem auch diversen aktuellen Jungle-/ Halftime-Drum'n'Bass-Kram spielte, der mehr oder weniger meine Platten-Einkaufsliste '22/'23 widerspiegelte.
    Wenn man ihren eigenen Kram dann mal checkt, den sie inzwischen auch schon ein paar Jahre macht, taucht man in eine völlig eigene Welt ein, die von Ambient über Techno bis IDM und Industrial-Breakcore reicht. 
    Ihr neues Album auf Northern Electronics wird daher Ende Januar auf jeden Fall mal angehört, wahrscheinlich sogar eingetütet.

  • Wenn das mexikanische Industrial-Unikat Espectra Negra dann jetzt bald mit einem Album auf dem Dortmunder Label Hands am Start ist, bin ich auch da durchaus mal neugierig drauf.

  • Das neue Exhorder-Album "Defectum Omnium" erscheint am 08.03. bei „Blascht", eine Vorab-Videosingle gibt's auch schon.
    „Wenn Meddl, dann so!“? Na, mal sehen… 

  • Ein zweites Album der Friends of Hell erscheint Anfang April auf Rise Above Records.
    Das Line-Up der Beteiligten hat sich dabei allerdings so verschoben (Sami "Albert Witchfinder" Hynninen ist nicht mehr dabei, dafür einer der Nifelheim-Trottel), dass es bei mir eher auf Desinteresse stößt.

  • Das zweite Gewalt-Langspielalbum soll Mitte des Jahres kommen!

  • Kim Gordon's neues Soloalbum "The Collective" erscheint am 08.03. via Matador!
    Nicht nur, weil ich das letzte auch schon ziemlich gut fand, sondern auch weil die erste Hörprobe in Form von Opener "BYE BYE" kaputte NIИ-Vibes im allerbesten Sinne versprüht, habe ich da ziemlich Bock drauf

  • Ein 3LP-Langspielalbum der schon seit Jahren öfter mal kollaborierenden, kanadischen Drum'n'Bass-Helden Gremlinz & Jesta erscheint am 16.02. auf Metalheadz!

  • Guiltless, eine neue Band von und mit u.a. Josh Graham (natürlich u.a. Ex-Neurosis, A Storm Of Light, Battle of Mice usw.), veröffentlicht Ende Februar die Debüt-EP "Thorns" via Neurot, in die man mal reinhören könnte.

  • Wir dürfen wohl, wenn ich das richtig aufgeschnappt habe, evtl. auch ein neues Album von Homemade Weapons erwarten, welches dann bei mir ebenfalls unter „Pflichtkauf“ laufen wird.

  • Im Februar käm' auch 'ne neue Idles, ich muss allerdings gestehen, die durchaus nicht ganz unsympathische, schnell ziemlich groß gewordene Band nach dem zweiten Album nicht mehr so wirklich weiterverfolgt zu haben...

  • Island Apes wiederum ist eine neue Band mit Basser David Ryley, der früher mal Mitglied einer meiner absoluten Lieblingsbands war, nämlich Fudge Tunnel, und mittlerweile regulär fest bei Conan (s.o.) und deren Ableger Ungraven dabei ist.
    Das selbstbetitelte Debütalbum erscheint Ende Januar via God Unknown Records.
    Die Vorab-Videosingle 'Stitt' haut mich jetzt zwar nicht komplett vom Hocker, ist aber geil genug, um Bock drauf zu haben!

  • Ein neues Lustmord-Album erscheint Mitte März über Pelagic!

  • Ob man 2024 wirklich noch mal in 'ne neue Ministry reinhören müsste, das ist wohl auch so eine Sache; weil ich aber eigentlich nach wie vor noch Fan ihrer Discographie ca. '88-'03 (und ja, okay, plus "Rio Grande Blood") bin, checke ich "Hopiumforthemasses" im März vielleicht tatsächlich mal aus.

  • Auf jeden Fall sehr gespannt bin ich erstmal vor allem auf Ord Cannon, die neue noisige Drumcomputer-Drone-Doom-Band aus der BSON-/ Bellrope-Blutlinie. 

  • Das ORT Album "Maschinenhafen" ist offiziell seit Dezember '23 via My Proud Mountain draußen, schlägt aus ominösen Vertriebsweggründen aber wohl erst im Laufe diesen Monats bei diversen Mailordern/ Shops etc. auf. 

  • Wer Pharmakon in jüngerer Vergangenheit live sah, schwärmte von einem Set mit "all new material, different from her previous work, very rhythmic and bass-heavy".
    Also sollte man hier evtl. ein neues, interessantes Album auf der Rechnung haben.

  • Das neue Pissed Jeans Album "Half Divorced" erscheint am 01.03., natürlich wieder über Sub Pop.

  • Eine neue Planet B kommt am 09.02. natürlich über Three One G.

  • Wie man leider vernimmt, wird es wohl nicht mehr zum Scorn-Album kommen, auf dem Justin Broadrick und Shane Embury mitwirken sollten, und bedanken kann sich der verhaltensauffällige Mick Harris dafür wohl in erster Linie bei sich selbst.

  • Sea of Bones haben so zehn Jahre nach dem letzten Longplayer dann auch mal wieder ein zumindest bereits aufgenommenes, neues Album versprochen!
    Definitiv eine der Dröhn-Metal-Bands, die ich mir auch in meine Metal-müderen Phasen dieser Tage 'rüber retten werde, denn die nur sporadisch aktive Truppe aus Connecticut hat/te definitiv dieses besondere Etwas...

  • Über Shrlok weiß ich bisher nix, außer dass ich seinen Track auf der 2018er "Splinters"-Compilation via Amit's Label Amar ganz cool fand.
    Für noch diesen Januar ist eine "LP" übers gleiche Label angekündigt. Könnte allerdings sein, dass es sich dabei dann wieder um einen reinen Digital-Release handelt.

  • So 17 Jahre nach dem letzten wird's im Februar ein neues Album von Sleepytime Gorilla Museum via Joyful Noise Recordings geben.

  • Auch wenn ich echt nicht mehr so der Fan von Gimmick-haften Coveralben u.ä. bin, wird das Slower-Album, ein Stoner- / Doom-Tribut an Slayer mit Leuten von Kyuss, Kylesa, Monolord, Year of the Cobra usw. usw. Ende diesen Monats vielleicht durchaus mal gecheckt. 

  • Pflichtkauf: Neue Squarepusher Anfang März!

  • Das schon seit so eineinhalb Dekaden angekündigte neue Album des norwegischen Black-Metal-Originals Thorns soll dann ja tatsächlich auch mal kommen.
    Die Zeiten, in denen mich sowas stärker interessierte, sind ja irgendwie auch schon vorbei, aber.

  • Dass Tongue Party schon länger am nächsten Album arbeiten sollte man ebenfalls auf der Rechnung haben. 
    Das letzte zu toppen ist zwar nahezu unmöglich, denn ich würde so weit gehen, dass das 2018er "Looking For A Painful Death" mit seinem hochenergischen Noiserock-/ Hardcore-Punk-/ Weirdo-Metal-Dauersprint das wahrscheinlich beste und wichtigste Album in Sachen Sturm-und-Drang-Gitarrenkrach der letzten 10-15 Jahre war, aber das sollte kein Grund sein, sich nicht dennoch auf ein mögliches neues Album des Minneapolis-Trios zu freuen.

  • Typen, die man von den Instrumental-Lärmern Lento, den Hart-Jazzern Zu und dem infernalischen Noiserock-Duo Zeus! kennt, haben mit Traum eine neue Psychedelic-/ Space-Rock-Band am Start, deren Debüt Anfang März über Subsound Records erscheint.

  • Ferner auf jeden mal checken werde ich dieses Jahr dann wohl auch mal wieder das nächste Ufomammut Album, da mir das letzte und der Konzertabend dazu damals durchaus gefielen.

  • Die britischen Noiserocker USA Nails - von denen ich das 2014er Debütalbum und 'ne Split 7" mit den bereits gelobhudelten Tongue Party besitze, allerdings habe ich die Band dann wohl im Laufe der weiteren Jahre eher so ein bisschen vernachlässigt - sind im März mit ihrem inzwischen schon sechsten Regulärlangspieler "Feel Worse" am Start.
  • Whores., die selbsternannten „Kings of Noise-Rock“ (naja) wollen jetzt, wo ihr einstiges Momentum eigentlich schon lange wieder abgeflaut ist, im Frühjahr dann doch mal ihr zweites Langspielalbum am Start haben.
    Ich sag’s nur ungern so direkt, aber da schon das erste nicht so ganz hielt, was die grandiose "Clean" EP mal versprochen hatte, ferner der alte, ziemlich gute Drummer inzwischen raus, außerdem Band-Leader Lembach auch mal ein echt seltsam aneckender Vogel ist, sind die jetzt ganz schön in der Bringschuld…

  • Warum ich das Düsseldorfer Label Krachladen Records und seinen Ableger Krachladen DUB gut und sympathisch finde, daran könnte ich mich länger aufhalten, aber wir wollen das hier jetzt mal nicht ausarten lassen.
    Am 16.02. erscheint dort jedenfalls das "Dub Remix Album" von Zea
    , auch bekannt als Arnold de Boer von The Ex

  • Last but not least ist in Sachen Drum'n'Bass-Singles und -EPs schon wieder der übliche Wahnsinn angekündigt:
    Asc wird wieder ohne Ende was rauskloppen, u.a. über sein neustes seiner 2-3 neueren Sublabel, 
    Curvature und natürlich auch wieder unter Spatial-Banner.
    Es ist auch schon wieder 'ne Eusebeia-EP via Samurai Music unterwegs.
    Und auf Ohm Resistance steht u.a. was neues von Labelboss Submerged himself an. 

    Wunschzettel-mäßig würde ich persönlich dann noch nehmen:
    Amit hat doch noch ein Einsehen, eigenen Kram auch weiterhin auf Platten zu pressen anstatt zu reinen Digitalveröffentlichungen überzugehen. Denn selbst wenn ich den Cut machen sollte, wesentlich weniger Platten zu kaufen, würde ich neues von Amit jederzeit mitnehmen!
    Und John B schnürt seine letzten Spaßnummern wie "At Doom's Gate", "Anti-Valentine" und "Disconnected" mal zu 'nem physischen Album zusammen. Das wär' auch was.

Wird's hier im Laufe des Jahres doch noch mal wieder einen gelegentlichen Blogpost geben oder sieht man sich nächstes Jahr um diese Zeit für den einen großen 'Rundumschlag oder sowas wieder?
Naja, mal sehen.
Was es hier nicht mehr noch mal geben wird, das ist sowas wie ein regelmäßigerer Dauerbetrieb.
Rigoros und kategorisch ausschließen würde ich jetzt allerdings auch nicht, hier vielleicht so quartalsweise mal irgendwas reinzuhacken und/ oder um den Jahreswechsel '24/'25 nicht doch noch mal wieder ein paar persönliche Jahreshighlights des Musikkonsums aus der Hüfte zu schießen oder sowas, falls ich dieses Mitteilungsbedürfnis verspüren sollte. Time will tel.